Vor den neuen Bund-Länder-Gesprächen zu den Corona-Maßnahmen dringt Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger auf eine rasche Öffnung von Einzelhandel und auch Tourismus. «Wenn es das Infektionsgeschehen irgendwo zulässt – und die jetzigen Zahlen lassen das in meinen Augen zu -, dann müssen wir in den nächsten Wochen bis spätestens Mitte März den Handel wieder öffnen», sagte der Freie-Wähler-Chef am Samstag auf einem Online-Sonder-Bundesparteitag.
Zudem müsse man «bis zu den Osterferien den Tourismus wieder flott machen». Gegebenenfalls mit Corona-Schnelltests müssten die Menschen dann wieder in Hotels, in Ferienwohnungen, in Biergärten im Freien gehen dürfen. «Wir müssen dafür sorgen, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt. Und deshalb lehnen wir auch eine weitere Verschärfung oder eine weitere blinde Fortführung des Lockdowns ab», betonte er.
Zudem forderte Aiwanger eine Lockerung der strikten Kontaktregeln. Der Mensch sei ein soziales Wesen, er dränge ins Freie, wolle sich mit anderen Menschen treffen – und das sei auch gut so. «Wir dürfen und wir sollen die Menschen nicht mehr länger in den Keller sperren, sondern wir müssen jetzt geordnete Öffnungsschritte wagen.»
Er forderte eine Perspektive für die Wirtschaft und eine Perspektive für die Gesellschaft. «Und die heißt nicht Dauer-Lockdown», sagte Aiwanger. Das bedeute, das «Merkel & Co.» nun nicht einfach wieder vier Wochen hinten dranhängen dürften.