Bayerns Hausärzte wollen mehr Planbarkeit bei den Corona-Impfungen. Die Praxen müssten den prioritären Zugriff auf alle Impfstoffe in ausreichender und planbarer Menge erhalten, forderte der Bayerische Hausärzteverband am Sonntag in München. Zudem wolle man von der Politik mehr Rückendeckung für ein pragmatisches Vorgehen bei Impfungen sowie weniger Bürokratie bei Corona-Tests. Widerstand leisteten die Mediziner gegen Überlegungen, Immunitätsausweise von Arztpraxen ausstellen zu lassen. «Wir versorgen kranke Menschen und sind nicht das Passamt der Nation», sagte der Landesvorsitzende Markus Beier.
Die Forderungen sind Teil eines Leitantrags, der zum Abschluss des Bayerischen Hausärztetages am Samstag verabschiedet wurde. Dabei ging es einer Mitteilung zufolge auch um berufspolitische Themen wie die neue Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte. Diese müsse endlich verabschiedet werden. Sie solle zum 1. Oktober 2025 in Kraft treten und sei ein Meilenstein in Bezug auf das Medizinstudium. Ziel sei es, bei der Ausbildung einen stärkeren Fokus auf Allgemeinmedizin zu legen. Deshalb müssten auch alle medizinischen Fakultäten einen
Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einrichten, forderte der Verband.
Der Hausärztetag fand dieses Jahr von Mittwoch bis Samstag erstmals rein digital statt. Er stand unter dem Motto «Hausärztinnen und Hausärzte sind unverzichtbar, nicht nur in Krisenzeiten».