Der SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Olaf Scholz, hat eine bessere Bezahlung für systemrelevante Berufe gefordert. In der Krise hätten alle den «Corona-Heldinnen und Corona-Helden» applaudiert, sagte Scholz am Samstag auf einem digitalen Parteitag der SPD Sachsen-Anhalt. «Aber wir dürfen nicht nur klatschen, wenn alle in Not sind», sagte der Vizekanzler. «Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft sich ändert und dass diese systemrelevanten Berufe auch in Zukunft besser bezahlt werden.»
Das werde die SPD sicherstellen, kündigte Scholz an. Dazu bekräftigte er seine Forderung, den Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben und sprach sich für höhere Tariflöhne aus. Außerdem forderte der Finanzminister mehr Anerkennung für Lehrberufe. Manche Menschen, die sich etwa für einen Beruf im Handwerk oder in der Altenpflege entschieden haben, hätten das Gefühl, dass ihre Leistung nicht gleichermaßen anerkannt werde wie die von akademischen Berufen. Das sei ein Problem.
Scholz wandte sich in einer Videobotschaft an die gut 100 Delegierten des Online-Parteitags. Die Sachsen-Anhaltischen Sozialdemokraten wollten dort ihr Wahlprogramm für die Landtagswahl am 6. Juni abstimmen. Die Genossen hatte mehr als 300 Änderungsanträge zum Programmentwurf der Landesspitze vorgelegt. Die SPD regiert derzeit zusammen mit CDU und Grünen in Sachsen-Anhalt.