Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Bayern hält die neuen Coronatest-Regelungen für Kita- und Grundschulkinder für richtig und in der Umsetzung für machbar. «Wir sehen alles Mögliche bei den Kindern, die corona-positiv sind. Deshalb sagen wir, wir müssen so viel testen wie möglich, um Infektionen zu erkennen und frühzeitig Ausbrüche zu verhindern», sagte der Landesvorsitzende, Dominik Ewald, der Deutschen Presse-Agentur in Regensburg.
Nur so lasse sich vermeiden, dass Krippen und Kindertagesstätten gehäuft geschlossen werden müssten – mit entsprechenden Folgen für die Kinder, Eltern und die Wirtschaft. Von diesem Montag an müssen entgegen der bisherigen Regelungen auch Kita- und Grundschulkinder mit leichten Erkältungssymptomen Zuhause bleiben und dürfen erst nach einem negativen Corona-Test wieder in die Einrichtungen und Schulen zurückkehren.
Dem dadurch zu erwartenden Anstieg an jungen Patienten seien die Kinderärztinnen und -ärzte gewachsen, sagte Ewald. «Wir werden das so organisieren, dass es entweder eine räumliche oder zeitliche Trennung in den Praxen gibt.» Sämtliche Mitarbeiter seien inzwischen im Umgang mit Verdachtsfällen routiniert.
«Wir haben bei der ersten Welle gesehen, dass wir eigentlich sehr, sehr wenige positive Kinder mit Symptomen hatten. Die Dunkelziffer war aber eigentlich wesentlich höher», berichtete Ewald mit Blick auf entsprechende Antikörperstudien. Wegen der Ausbreitung der noch ansteckenderen britischen Variante müssten infizierte Kinder daher noch schneller aufgespürt werden. «Wir müssen das ernst nehmen, denn diese Kinder stecken die Eltern und andere Familienangehörige an.»