Vor der Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag hat Niedersachsens Ressortchefin den 14-tägigen Vorlauf bei der Bestellung von Covid-Impfstoffen kritisiert. „Das ist ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen können“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen“, sagte Behrens mit Blick auf Minister Jens Spahn (CDU).
Grundsätzlich gelte, dass in Deutschland ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um allen dafür infrage kommenden Menschen eine Auffrischungsimpfung spritzen zu können und gleichzeitig weiter Erst- und Zweitimpfungen anzubieten. „In der Realität scheitert es vor Ort aber zum Teil an den unnötig langen Lieferfristen der Impfstoffe“, so die Ministerin. Niedersachsen werde dieses Thema auf der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder und des Bundes ansprechen. Die Minister beraten ab Donnerstag (16.00 Uhr) in Lindau am Bodensee über den weiteren Kurs im Kampf gegen das Coronavirus.
Zuvor hatte der niedersächsische Hausärzteverband eine flexiblere Auslieferung von Corona-Impfstoff gefordert. „Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein“, hatte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes, in einer am Montag verbreiteten Mitteilung gesagt. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern – daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar.