Die Zahl der Luchse in Bayern steigt. 70 ausgewachsene Exemplare und 27 Jungtiere sind zwischen Mai 2019 und April 2020 gezählt worden, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) am Freitag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach noch 60 ausgewachsene Luchse und 26 Jungtiere. Der Großteil der Luchse ist in Ostbayern beheimatet, im Dreiländereck zu Tschechien und Österreich. Gut 50 der gezählten Luchse hielten sich vorwiegend in Bayern auf. Luchse sind streng geschützt.
Trotz der leicht positiven Entwicklung blieben Luchse stark gefährdet, teilte das LfU mit. Luchse hätten vergleichsweise wenig Nachwuchs und erschlössen sich nur zögerlich neue Lebensräume, so dass die Art für Störungen in ihren Territorien besonders anfällig sei. Neben natürlichen Todesursachen und Unfällen im Straßenverkehr würden sie auch Opfer von Wilderei.
Der Bund Naturschutz (BN) sprach angesichts der Zahlen von einem «guten Zeichen». Grund für eine Entwarnung gebe es aber nicht. Wegen der geringen Zahl von Tieren müsse mit genetischen Problemen gerechnet werden, warnte der BN.
Der Austausch mit anderen Luchsbeständen Deutschlands, etwa im Harz, sei gering, weil Luchse nur schwer größere Distanzen überbrücken könnten und zudem immer wieder Tiere bei ihren Wanderungen überfahren würden. Um Luchse in anderen geeigneten Regionen zu etablieren, fordert der BN, Exemplare dort gezielt anzusiedeln.