Der Golfplatz Bergkramerhof in Wolfratshausen soll trotz anderslautender behördlicher Vorgaben wieder öffnen. Wie schon im ersten Lockdown stellte sich der Geschäftsführer der Golfanlage, Josef Hingerl, gegen die
Corona-Auflagen und kündigte die Öffnung der Anlage für Samstag an.
Er riskiere damit einen Bußgeldbescheid, sagte er am Freitag. Das Recht sieht er aber auf seiner Seite. «Die Schließung der Golfplätze war vom ersten Tag an verfassungswidrig.» Bewegung und Sport an frischen Luft seien erlaubt. Dabei seien die Abstandsregeln einzuhalten – genau dafür aber sorge er als Betreiber.
«Alle acht Minuten lasse ich nur zwei Leute auf eine Runde gehen.» Die Spieler kämen in einem Auto an, «zumeist ein älteres Ehepaar». Die Zweiergruppen seien mit Abständen von 200 bis 300 Metern unterwegs – und jeder Spieler sei nachverfolgbar.
Erneut wandte sich Hingerl unter der Überschrift «Mir reichts zum zweiten Mal» in einem Brief auch an Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Er plane – auch unter Verweis auf eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs – nur die Freiflächen zur Verfügung zu stellen, schreibt er darin. Es gehe um die «Öffnung des Geländes der Golfanlage Bergkramerhof zum normalen kontrollierten Sportbetrieb mit Startzeiten, ohne Öffnung der Sanitäranlagen und des Restaurants».
Die Notdurft müssten die Golfer auf dem etwa 70 Hektar großen Gelände verrichten. «Übrigens ein Problem, das auch die Wanderer in den Isarauen, am Starnberger See oder im Gebirge haben.»
Bereits am 4. Mai 2020 hatte Hingerl seinen Platz entgegen der damals geltenden Corona-Bestimmungen geöffnet; am 6. Mai musste er damals auf behördlichen Bescheid wieder schließen.