Zahlreiche Fledermaus-Arten hierzulande sind vom Aussterben bedroht. Die letzte bekannte Population an Großen Hufeisennasen in Deutschland befindet sich in der Oberpfalz. Die Tiere leben im Fledermaushaus des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Hohenburg (Landkreis Amberg-Sulzbach). Das Schutzprojekt ist als ein Projekt des Jahres 2019 der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden, wie der LBV am Montag mitteilte.
Ziel des 2018 abgeschlossenen EU-Projektes sei gewesen, die Lebensbedingungen der einzigen Kolonie der Großen Hufeisennase in Deutschland zu verbessern. Das sei gelungen, so der LBV. Im Projektzeitraum 2012 bis 2017 sei die Zahl von 83 auf 184 Tiere angewachsen und bis heute sogar auf mehr als 300, sagt der damalige LBV-Projektleiter Rudolf Leitl.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte anlässlich der Auszeichnung in Berlin, es sei beeindruckend wie sich Menschen privat oder in Institutionen für den Schutz der biologischen Vielfalt engagierten, sehr oft ehrenamtlich und immer mit großer Leidenschaft. «Sie haben dazu beigetragen, die Vielfalt der Natur zu erhalten und deren Wertschätzung zu steigern.»
Das Fledermaushaus wird vom LBV betrieben. Vor etwa 30 Jahren waren in der damals einsturzgefährdeten Scheune einige Exemplare der in Deutschland ausgestorben geglaubten Großen Hufeisennase entdeckt worden. Das Haus – heute im Besitz der Gemeinde Hohenburg – wurde hergerichtet und dient den «Hufis» seither als sicherer Rückzugsraum.